Edelopal

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Zur Stabilität des Opals - Cracking & Crazing

Wissenswerte Informationen über den Edelopal

Opal - Natürlicher Edelopal, Opalsynthesen und Opal-Imitationen Cracking, Crazing, trübe Risse
Opal - Wasser

Bindungsformen von Wasser im Opal (nach Langer [1])

Risse im Opal

Risse in einem australischen Opal, Bilder in Transmission (links) und Reflexion (rechts), (Bild: F. Mazzero [3])

Risse im Opal

Risse in einem Opal aus Äthiopien, (Bild: F. Mazzero [3])

Edelopal

Das Problem mit dem Wasser

Das Stabilitätsproblem von Opalen lässt sich mit einem einzigen Wort charakterisieren: Wasser

Wasser ist in jedem natürlichen Opal in verschiedener Form und in variierendem Anteil vorhanden. Nach Langer [1] lassen sich insgesamt vier Typen an "Wasser" im Opal identifizieren, zwei molekulare: (H2O)mol-A und (H2O)mol-B, sowie zwei Silanol-Typen: (H2O)SiOH-A und (H2O)SiOH-A:

Nach dem Model von Langer befindet sich Wasser zwischen den Partikeln (hier als "Primary Sphere") bezeichnet, an der Partikeloberfläche und auch innerhalb der Partikel.

In den meisten Fällen wird eine Rissbildung auf Wasserverlust des Opals zurückgeführt. Doch leider gibt es bisher keine systematischen Untersuchungen zur Rissbildung z.B in Abhängigkeit vom Wassergehalt, der Porosität oder der oben beschriebenen Bindungsform des Wassers im Opal.

Es ist daher immer noch so, wie es B. Rondeau nach Pearson [2] beschreibt:

"Despite the considerable experience of opal miners and dealers, the situation described by Pearson in 1985 remains true today: "There seems to have been no objective criterion by which the stability of a particular sample of opal could be predicted, although experienced dealers and cutters have subjective and often unexplainable techniques for assessing stability."

Eine Rissbildung ist somit nicht vorherzusagen. Es fehlen einfach objektive Kriterien, auch wenn die Erfahrung oft Anhaltspunkte liefert.

Fundortspezifisch ist eine Rissbildung jedenfalls nicht. In Übereinstimmung mit Dr. Eloise Gaillou läßt sich sagen:

"All in all, unstable opals have been reported from worldwide localities, unfortunately"

Oder wie es Benjamin Rondeau ausdrückt [3]:

"All opal fields produce samples that will destabilize, and stability may vary greatly from one spot of the deposit to the next"

Risse im Opal

Stabil oder nicht?

Basierend auf eigenen Erfahrungen kann hinsichtlich der Stabilität äthiopischer Opale der Aussage von B. Rondeau uneingeschränkt zugestimmt werden, dass:

"The most stable material seems to be translucent. Near colorless transparent crystal opals very often crack. There appears to be no link between hydrophane properties of Wollo opals and their stability."

Dass die durchscheinenden (transluzenten) Hydrophane deutlich stabiler sind, liegt mit Sicherheit an der offenen Porosität, die einen einfacheren Ausgleich im Wasserhaushalt des Opals ermöglicht. Bei einer geschlossenen Porosität können sich dagegen Risse durch Druckausgleich entwickeln, wie in dem Artikel "Water in sphere type opal" von Jones und Segnit über australische Opale beschrieben wird [4]:

"If the major structure is such as not to allow the physically absorbed water to escape freely, sudden exposure to a temperature higher than that underground will increase the pressure within the pores, and develop stress that could lead to delayed cracking."

Das betrifft natürlich nicht nur die gerade geförderten Opale, sondern auch Opale, die später plötzlichen Temperaturschwankungen unterliegen.

Weitere Informationen zum "Cracking & Crazing" australischer Opale finden sich auf der sehr empfehlenswerten Seite "Opal - rainbow of the desert": Cracking & Crazing (Seite nicht mehr verfügbar, bitte verwenden Sie die "Wayback machine"

Risse im Opal

Opal (Potch) aus Lightning Ridge mit Rissbildung (Bildquelle: Edgar Ralph Segnit / Opal - Rainbow of the desert)

Rissbildung im Opal

Rissbildung - Rasterelektronische Aufnahme eines milchigweißen Holzopals aus Süd-Australien (Bildquelle: Edgar Ralph Segnit / Opal - Rainbow of the desert)

Opal - Rissbildung

Rissfüllung eines Opals nach Stan McCall. Links vor und rechts nach Behandlung mit einem unbekannten Material. Die Risse sind zwar weniger, aber immer noch deutlich sichtbar. (Bildquelle: Stan McCall, Custom Creative Gem Cutting)

Opal mit Rissen

Restaurierung

Haben sich erstmal Risse im Opal gebildet, so sind nur wenige Möglichkeiten bekannt, diese zu verschließen. Weit verbreitet ist die Verwendung von Kunststoffen (u.a. Opticon). Erwähnt wird auch eine nicht näher beschriebene "Geheimmethode", die Stan McCall auf seiner Seite anbietet.
Mr. McCall sagt hierbei nur, was sein Material nicht ist:

Es ist kein Opticon, kein Kunstharz, mit Härte 5 (nach Mohs), die Methode ist reversibel und das Material kann nachbearbeitet werden.

Eine andere Möglichkeit zur Stabilisierung von Opalen auf Basis von Nanopartikeln wurde von A. Puzynin beschrieben, eine praktische Anwendung im kommerziellen Ausmaß ist nicht bekannt [5].

Selbstverständlich lassen sich Risse im Opal wie bei anderen Edelsteinen maskieren. Dafür müssen die Risse eben nur die Oberfläche erreichen und der Brechungsindex muss bekannt sein. Da der Brechungsindex des Opals variiert und daher individuell ein passendes Material gefunden werden muss ist der Aufwand entsprechend höher.

Literatur.

[1] Langer, K., Flörke, O.W. (1974): Near infrared adsorption spectra (4000-9000 cm-1 ) of opals and the role of "water" in these SiO2 nH2O minerals, Fortschritte der Mineralogie, Vol. 52, No. 1, pp. 17–51.

[2] Pearson, G. (1985): The role of water in cracking of opal. Australian Gemmologist, Vol. 15, No. 12, pp. 435-445.

[3] Rondeau, Fritsch E., Mazzero F., Gauthier J.-P. (2011): Opal: the craze for stability. In Color, Winter 2011, No. 4, pp.42-45.

[4] Jones, J. B., Segnit, E. R. (1969) Water in sphere type opal. Min. Mag. V37, 357-361.

[5] Filin, S. V., Puzynin, A. I. (2009): Prevention of Cracking in Ethiopian Opal, Australian Gemmologist, 23, 579-582.

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