Wissenswerte Informationen über den Edelopal
Opal - Natürlicher Edelopal, Opalsynthesen und Opal-Imitationen Irreführende Behauptungen und FalschaussagenDichtestgepackte Silica-Kügelchen im Opal
Das Farbspiel ist kein Opalisieren
Gilson-Opale sind synthetische Opale und keine Imitationen
Zum Opal
Was heute nicht richtig ist, kann morgen ganz falsch seinHäufig finden sich Angaben über den Opal, die entweder fehlerhaft oder komplett falsch sind.
Hier eine (unvollständige) Auflistung verbreiteter Irrtümer:
"Der Edelopal ist amorph"
Diese Aussage ist nicht ganz korrekt. Wenn überhaupt, dann ist ein Edelopal röntgenamorph. Gegenüber Licht verhält sich das Material kristallin. Nicht zuletzt werden deshalb Materialien mit einem dreidimensional periodischen Aufbau aus kugelförmigen Partikeln als photonische Kristalle bezeichnet und die Wechselwirkung mit Licht mit dem aus der Röntgenbeugung bekannten Bragg'schen Gesetz beschrieben.
"Der Opal ist nicht-kristalliner Quarz"
Genau wie der umgangssprachliche Begriff Kristallglas ist auch diese Aussage irreführend. Während ein Glas kein Kristall und ein Kristall kein Glas sein kann, ist Quarz eben gerade ein kristallines Material, bzw. kristallisiertes, wasserfreies Siliziumdioxid. Im Umkehrschluss ist der natürliche Opal dann ein röntgenamorphes, wasserhaltiges Siliziumdioxid.
"Die typische Eigenschaft des Edelopals ist sein Opalisieren"
Da sowieso nur der Edelopal einen derartigen Farbeffekt zeigt, ist dieser Begriff überflüssig und nach "Extra-Lapis No.10 - Opal" auch nicht empfehlenswert:
"Die richtige und wissenschaftliche gängige Bezeichnung für die Farberscheinung des Edelopals ist Farbspiel ("play of colour" im Englischen"). Man hört auch die weniger empfehlenswerte Benennung "Opalisieren, die sich erübrigt, da ohnehin nur der Opal das typische Farbspiel zeigt"
- Extra-Lapis 10, Max Weibel, "Warum Opale Farben sprühen, S. 13
Es muss somit heißen: Das Besondere des Edelopals ist sein Farbspiel.
Des Weiteren findet man gelegentlich zur Beschreibung des Farbspiels des Edelopals die Begriffe "Opalesieren" und "Opaleszieren". Während der erste Begriff entsprechend dem bereits Gesagten überflüssig ist, ist der zweite Begriff falsch, denn eine Opaleszenz beschreibt den Effekt der Lichtstreuung an fein verteilten und im Gegensatz zum Edelopal ungeordneten Teilchen.
Gilson-Opale sind Opal-Imitationen
Nein, Gilson-Opale sind trotz fehlenden Wassergehalts keine Imitationen, sondern synthetische Edelopale, da die Kügelchen aus SiO2 bestehen und der Raum zwischen den Partikeln ebenfalls mit Silica gefüllt ist (siehe auch Edelopal - Synthesen und Imitationen).
Irrlichter des Opals
Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum.(Friedrich Wilhelm Nietzsche)
Edelopale sind optisch isotrop
Dass auch diese Aussage nur teilweise stimmt, wird auf der Seite "Optische Eigenschaften des Edelopals" eingehend beschrieben und begründet.
Gilson-Opale sind "bunt schillerndes, opalisierendes Glas"
Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Gilson-Opale waren die ersten Opale, die überhaupt als synthetische Opale anerkannt worden sind. Mit den gleichen physikalischen und chemischen Eigenschaften wie der natürliche Edelopal, aufgebaut aus Silica-Kügelchen in der opaltypischen Dichtestpackung gibt es abgesehen vom fehlenden Wassergehalt keinen Unterschied.
Opale sind eine Wertanlage
Dies gilt natürlich nicht für jeden Opal und nur unter bestimmten Bedingungen. Die sogenannten "Investment Gems" haben eine Reihe von Voraussetzungen zu erfüllen. Eine gute Übersicht dazu finden Sie in dem Artikel "Edelopale als krisensichere Wertanlage?".
Die Ursache des Farbspiels ist Lichtbrechung an den Kügelchen im Opal
Nein, die Ursache des Farbspiels ist die Kombination aus Streuung und Interferenz (=Beugung) des sichtbaren Lichts an den regelmäßig in einer Dichtestpackung angeordneten Silica-Partikeln. Weitere Informationen finden sich auf der Seite zum Farbspiel.
Optische Anisotropie - Dokumentation des optischen Verhaltens eines natürlichen Opals aus Australien bei gekreuzten Polarisatoren und bei Rotation der Probe
Gilson-Opale, die ersten synthetischen Opale