Wissenswerte Informationen über den Edelopal
Opal - Natürlicher Edelopal, Opalsynthesen und Opal-Imitationen Eigenschaftsveränderungen/BehandlungenOpal aus Australien vor und nach einer künstlichen Schwarzfärbung der Matrix
Matrixopal aus Andamooka vor und nach Schwarzfärbung durch Karbonisierung von Zucker (Bild: Stuart Wheeler - "Opulent Opals")
Edelopal
Anschwärzen mit GewinnKaum ein Edelstein gelangt auf den Markt, ohne vorher auf irgendeine Weise eine Veredelung erfahren zu haben.
Ob Risse mit Öl, Kunstharz oder Glas durch eine Anpassung des Brechungsindexes maskiert werden oder die Farbe der Edelsteine durch Temperatur- oder Diffusionsbehandlung, bzw. durch Bestrahlung "optimiert" wurde, die Möglichkeiten und Methoden sind vielfältig.
Bei Edelopalen ist ein Großteil der üblichen Verfahren nicht anwendbar, da ihr Farbspiel nicht chemischen Ursprungs ist, sondern physikalisch durch das Zusammenspiel von Streuung und Interferenz verursacht wird.
Dennoch wird seit jeher versucht, auch die optischen Eigenschaften dieses Edelsteins zu verändern.
Die künstliche Schwarzfärbung von Opalen wird bereits im Jahre 1873 erwähnt [1].
Eine Behandlung auf chemischem Wege durch die Karbonisierung von Zucker unter Einwirkung von Schwefelsäure ist bis heute eine gebräuchliche Methode, um Matrixopalen aus Andamooka (Süd-Australien) eine graue bis schwarze Grundfarbe zu verleihen [2]
Die Behandlung von Edelopalen mit Rauch, um durch die Ablagerung von Rußpartikeln eine Schwarzfärbung zu erreichen, lebt wieder auf. Dass nun auch die Farbe von Edelopal aus Äthiopien (Wollo/Welo) auf diese Weise geändert wird, war aufgrund der Porosität der Hydrophane nur eine Frage der Zeit und wurde bereits nachgewiesen [3].
Zur Vermarktung der künstlich mit Rauch geschwärzten Opale wurde 2011 von Jewelry Television® (JTV) sogar ein eigener Name erfunden: Chalama Black Opal
Behandlung von Opal
Rauch, Tinte, Zucker/SäureDie Änderung der Grundfarbe von Opal mit Farbstoff wurde ebenfalls bereits durchgeführt und identifiziert [4, 5]. Die hierbei verwendeten Farbstoffe waren nicht löslich in Wasser
Aber auch die Färbung mit wasserlöslichen Farbstoffen wurde zwischenzeitlich beschrieben und durch eine einfache Methode nachgewiesen:
Water Immersion Reveals Dye in Fire Opal (Author: Larry Tai-An Lai)
Ein besonderer Fall eines gefärbten und anschließend photochromen Opals wurde von Troy Ardon beschrieben. In dem Artikel "UV-Reactive Opal" dokumentiert er das Verhalten zweier derartig gefärbter Opale vor und nach Einwirkung von UV-Licht [6].
Eine verbreitete Methode zur Stabilisierung ist die Verwendung von Kunststoff (in vielen Fällen "Opticon"), um Risse und Poren zu verfüllen, aber auch Öl ist geeignet [7]. Auch von einer Oberflächenversiegelung der Opale mit Lack wird berichtet.
Gelegentlich wird die Rückseite von hochtransparenten Opalen (Kristallopal) mit einem schwarzen Überzug versehen, um den Kontrast im Farbspiel zu erhöhen.
Eine interessante, aber auch wesentlich aufwändigere Methode zur Behandlung und Stabilisierung von Opal wurde von russischen Wissenschaftlern entwickelt. Dabei wird dem Opal zunächst durch überkritische Trocknung ein Großteil des Wasser entzogen und anschließend der Porenraum zwischen den Silicapartikeln des Opals durch Einbringen deutlich kleinerer Silica-Partikel verringert [8].
Mit Rauch behandelte Edelopale (Hydrophane) aus Äthiopien.
(Bild: Konjo Opals / USA)
Künstlich mit Tinte und Azeton gefärbte Hydrophane aus Äthiopien
(Bild: C. D. Mengason, Bildquelle: Dyed Purple Hydrophane Opal, [4])
Literatur.
[1] CHAMBERS, W. & CHAMBERS, R. (1873): Chambers's encyclopaedia: a dictionary of universal knowledge for the people, 7, J.B. Lippincott & Co., Philadelphia.
[2] Brown, G. (1991): Treated Andamooka Matrix Opal, Gems & Gemology, 27(2), 100-106.
[3] Stone Group Laboratories, Smoke Treatment in Wollo Opal.
[4] Renfro, N., McClure, S. F. (2011): Dyed Purple Hydrophane Opal, Gems & Gemology (2011), 47, 4, pp. 260-271.
[5] Keeling, J.L., Townsend, I.J., (1996): Dyed opalised sandstone and conglomerate - a new gem product from Andamooka, The Australian Gemmologist, 19 (5), 226-231.
[6] Ardon, Troy (2014): UV-Reactive Opal, Gems & Gemology, Spring 2014, Vol. 50, No. 1.
[7] Mitchell, K. (1982): Oiled opals, Journal of Gemmology, Vol. 18, No.4, 1982, p339.
[8] Filin, S. V., Puzynin, A. I. (2009): Prevention of Cracking in Ethiopian Opal, Australian Gemmologist, 23, 579-582.
[9] Milisenda, C., Henn, U. (2012): Einige Besonderheiten der Opale aus Äthiopien (Some pecularities of opals from Ethiopia), Zeitschrift der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft, 61/1-2, pp. 43-54.